In der Gesellschaft ist viel zu wenig bekannt, welche wichtigen Beiträge Ingenieure an die Lösung der grossen Herausforderungen unserer Zeit leisten. Ingenieure und Ingenieurinnen tragen wesentlich zur Gestaltung unserer Umwelt und unseres Lebensraums bei.

Antworten von Christoph Starck zum Engineers’ Day.

Wann und in welchem Zusammenhang haben Sie das erste Mal vom Engineers’ Day vernommen? 
Der SIA wurde von den Organisatoren schon bei den ersten Durchführungen angefragt. Wir haben jeweils unsere Mitglieder mit unseren eigenen Kommunikationsmitteln aufgerufen zu sich zu engagieren und mit eigenen Veranstaltungen mitzuwirken.

Weshalb engagieren Sie sich für diesen Anlass?
In der Gesellschaft ist viel zu wenig bekannt, welche wichtigen Beiträge Ingenieure an die Lösung der grossen Herausforderungen unserer Zeit leisten. Ingenieure und Ingenieurinnen tragen wesentlich zur Gestaltung unserer Umwelt und unseres Lebensraums bei. Sie sind massgeblich dafür verantwortlich, dass sich unsere Gesellschaft zukunftsfähig und nachhaltig weiterentwickeln kann. Darum müssen wir unbedingt verstärkt auf deren Leistungen aufmerksam machen.

Welche Ziele würden Sie als wichtigste Priorität in Bezug Ihres Engagements am Engineers‘ Day bzw. im Alltag hervorheben?
Besonders wichtig scheint mir die Förderung des Nachwuchses. Wir brauchen auch in der Zukunft möglichst viele kluge Köpfe, die sich in diesen Berufen einsetzen. Aber ich denke, dass man diese Ziele gar nicht gegeneinander abwägen muss. Beim Engineer’s Day geht es einfach generell darum anschaulich zu zeigen, wie wichtig die Arbeit der Ingenieure ist und wie vielfältig und kreativ diese sein kann.

Weshalb glauben Sie werden die Ingenieurinnen und Ingenieure und deren Leistungen im Alltag zu wenig wahrgenommen und was können die Ingenieurinnen und Ingenieure dafür tun?  
Das ist eine gute Frage, die sich auch der SIA vielfach stellt. Früher, als die Ingenieure zum Beispiel einen Eiffelturm bauten oder einen Gotthardtunnel bohrten, waren sie von der Gesellschaft gefeierte Pioniere. Nehmen Sie ein heutiges Beispiel: Die Durchmesserlinie unter dem Zürcher Hauptbahnhof, welche vor wenigen Jahren ohne nennenswerte Zwischenfälle unter Betrieb erstellt wurde, ist eine absolute Meisterleistung. Aber sie wurde ausserhalb der Fachwelt kaum wahrgenommen. Die breite Bevölkerung sieht ein solches Projekt heute als selbstverständlich an. Es ist spannender, zu verfolgen, wer schuld ist, wenn etwas nicht funktioniert als die 99, 99% der erfolgreichen Fälle zu beachten
Ich denke das Problem liegt zum grossen Teil auch an den Ingenieurinnen und Ingenieuren selbst. Ingenieure sind sich gewohnt, im Hintergrund zu bleiben, wenn sich die Elon Musks dieser Welt für ihre Teslas feiern lassen. Es hat wohl einiges mit der Persönlichkeit der Ingenieure zu tun (zu denen ich auch gehöre). Auf der anderen Seite werden wohl einige Voraussetzungen schon im Studium geschaffen. Wir haben im SIA auch viele Architektinnen und Architekten. Diese lernen schon während dem Studium ihre Arbeit zu präsentieren und ihre Ideen selbstbewusst und interessant in der Diskussion zu verteidigen. Dies prägt eine ganze Berufszunft und ihre Sichtbarkeit.

Wenn Sie einen Wunsch hätten, um die Nachwuchsförderung noch stärker beeinflussen zu können an wen ginge dieser und wie würde dieser Wunsch lauten?
Ich denke es liegt am Engagement jedes einzelnen: Lernende ausbilden, am Zukunftstag zu organisieren, sowie am Engineers’ Day einen spannenden Anlass auf die Beine zu stellen. Und ergreifen sie jede Gelegenheit Schülerinnen und Schülern die Faszination des Ingenieursberufs näher zu bringen.

Haben Sie noch einen weiteren Wunsch im Zusammenhang mit dem Engineers‘ Day?
Ich würde mir wünschen, dass die Idee weiterwächst und gedeiht. Bis es dereinst zur Selbstverständlichkeit wird, dass sich jedes grössere Ingenieurbüro in der Schweiz am 4. März in irgendeiner Form engagiert.

Weitere Informationen: sia.ch